reden

reden

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re|den ['re:dn̩], redete, hat geredet <itr.; hat:
1.
a) etwas Zusammenhängendes sagen; sich in Worten äußern:
laut, leise, undeutlich, langsam reden; <auch tr.> Unsinn, kein Wort reden.
Syn.: sich auslassen, mitteilen, sprechen, sich verbreiten.
b) ein Gespräch führen:
mit jmdm. reden; wir redeten über das Wetter.
Syn.: klatschen, klönen (nordd. ugs.), plaudern, plauschen (landsch.), schwatzen, schwätzen, sprechen, tratschen (ugs. emotional), sich unterhalten.
2. eine Rede halten:
im Radio, vor einer großen Zuhörerschaft, zum Volk reden.
Syn.: sprechen, vortragen.

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re|den 〈V.; hat
I 〈V. intr. u. V. tr.〉
1. sprechen, etwas sagen
2. eine Rede halten
Gutes, Schlechtes, Böses über jmdn. \reden; Unsinn \reden; er hat die ganze Zeit kein Wort geredet; dummes Zeug \reden ● lass ihn doch \reden! lass ihn sagen, was er will; 〈abfällig〉 kümmere dich nicht darum, was er sagt; darüber lässt sich \reden das ist verständig, einleuchtend; er lässt mit sich \reden er ist aufgeschlossen für die Meinung anderer, nachgiebig, entgegenkommend, umgänglich; von sich \reden machen allgemein bekanntwerden; sein: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold 〈Sprichw.〉 mitunter ist Schweigen besser als Reden; Reden und Tun ist zweierlei von einer Tat zu sprechen ist leichter, als sie auszuführen ● sich den Mund fusselig \reden 〈fig.; umg.〉 unaufhörlich auf jmdn. einreden; du hast gut, leicht \reden! du hast es leicht, du bist nicht davon betroffen; laut, leise, deutlich, undeutlich \reden; öffentlich \reden; die Leute \reden viel (wenn der Tag lang ist)! 〈fig.; abwehrenddas glaube ich nicht, es wird ein Gerücht sein!; red nicht so viel! ● mit jmdm. \reden; mit sich selbst \reden; mit den Händen \reden die Zeichensprache anwenden; 〈fig.〉 sein Sprechen mit lebhaften Gebärden begleiten; mit Händen und Füßen \reden 〈umg.; scherzh.〉 beim Sprechen lebhafte Gebärden machen; jmdm. nach dem Mund \reden 〈fig.〉 nur Dinge sagen, die jmd. anderes gern hören möchte; über jmdn. od. etwas \reden; darüber werden wir noch \reden; von jmdm. od. etwas \reden ● \redende Künste Künste mit der Sprache als Ausdrucksmittel, Dichtung, Rhetorik
II 〈V. refl.; in Wendungen wie〉 sich heiser \reden so viel reden, dass man heiser davon wird; sich in Wut \reden sich beim Sprechen in Wut hineinsteigern
[<ahd. red(i)on;Rede]

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re|den <sw. V.; hat [mhd. reden, ahd. red(i)ōn, zu Rede]:
1. sich in Worten äußern; sprechen (b):
laut, leise, ununterbrochen, stundenlang r.;
kein Wort r.;
er muss dauernd r.;
redet nicht so viel!;
vor sich hin r.;
sie konnte vor Schreck nicht r.;
er redet mit den Händen (gestikuliert viel beim Sprechen);
<subst.:> das viele Reden strengt an.
2. seine Gedanken in zusammenhängender Rede äußern, mitteilen:
erst nachdenken, dann r.!;
er lässt mich nicht zu Ende r. (ausreden);
sie redete nur Unsinn;
lass die Leute r. (kümmere dich nicht um das, was sie [Schlechtes, Falsches] sagen);
es wird viel geredet (geklatscht);
<subst.:> jmdn. zum Reden bringen;
R wenn die Wände r. könnten! (in diesen Räumen hat sich manches zugetragen);
Spr Reden ist Silber, Schweigen ist Gold;
gut r. haben (sich nicht in der schwierigen Lage befinden wie eine andere Person u. darum deren Problem verharmlosen).
3. einen Vortrag, eine Rede halten:
im Parlament r.;
wer wird heute Abend r.?;
frei, gut, flüssig r.;
sie hat mit viel Pathos geredet.
4. durch [intensives] Reden (1) in einen bestimmten körperlichen od. geistigen Zustand versetzen:
sich heiser, in Wut, in Begeisterung r.
5. sich jmdm. gegenüber [über etw., jmdn.] äußern; ein Gespräch führen, sich unterhalten:
miteinander r.;
man kann mit ihr über alles r.;
mit ihm kann man ja nicht r. (er ist sehr unzugänglich);
sie haben sich verkracht und reden nicht mehr miteinander;
(oft scherzh.:) mit dir rede ich nicht mehr!;
(als Ausdruck der Empörung, Zurückweisung:) so lasse ich nicht mit mir r.! (diesen Ton verbitte ich mir!);
er redet gern mit sich selbst (führt Selbstgespräche);
über das Wetter r.;
über diesen Vorschlag lässt sich r. (er ist es wert, diskutiert zu werden);
reden wir nicht mehr darüber! (wir wollen dieses unliebsame Thema als abgeschlossen betrachten);
wir wollen offen darüber r.;
von wem redest du da eigentlich (wen meinst du)?;
sie ist schon unmöglich, nicht zu r. von ihrer Mutter;
über jmdn. r. (sich hinter seinem Rücken über ihn [abfällig] äußern);
von jmdm., einer Sache r.;
mit sich <Dativ> r. lassen (zu Zugeständnissen bereit sein);
von sich <Dativ> r. machen (Aufmerksamkeit erregen).

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re|den <sw. V.; hat [mhd. reden, ahd. red(i)ōn, zu ↑Rede]: 1. sich in Worten äußern; ↑sprechen (b): wenig, langsam, schnell, hastig, [un]deutlich, laut, leise, ununterbrochen, stundenlang r.; kein Wort r.; er muss dauernd r.; redet nicht so viel!; in einer fremden Sprache, in Versen r.; er redet mit den Händen (gestikuliert viel beim Sprechen); er konnte vor Schreck nicht r.; vor sich hin r.; <subst.:> das viele Reden strengt an. 2. seine Gedanken in zusammenhängender Rede äußern, mitteilen: erst nachdenken, dann reden!; er lässt mich nicht zu Ende r. (ausreden); er redete nur Unsinn; hier kannst du ruhig, ohne Scheu r. (dich offen äußern); lass die Leute r. (kümmere dich nicht um das, was sie [Schlechtes, Falsches] sagen)!; es wird viel geredet (geklatscht); <subst.:> jmdn. zum Reden bringen; R Wenn die Wände r. könnten! (in diesen Räumen hat sich manches zugetragen); Spr Reden ist Silber, Schweigen ist Gold; Ü die Steine reden (sie sagen etw. über die Vergangenheit aus); *gut r. haben (sich nicht in der schwierigen Lage befinden wie eine andere Person u. darum deren Problem verharmlosen): du hast gut r., du bist nicht so arm wie ich. 3. einen Vortrag, eine Rede halten: im Parlament r.; wer wird heute Abend r.?; frei (ohne Konzept, ohne abzulesen), gut, flüssig, lange, zwei Stunden r.; der Minister redet noch immer; sie hat mit viel Pathos geredet; vor Studentinnen und Studenten, zum Volk r. 4. durch [intensives] Reden (1) in einen bestimmten körperlichen od. geistigen Zustand versetzen: sich heiser, in Wut, in Begeisterung r.; jmdn. besoffen r. (salopp; auf jmdn. einreden, bis er nicht mehr klar urteilen kann); mich reden Sie nicht dumm (Fallada, Blechnapf 288). 5. sich jmdm. gegenüber [über etw., jmdn.] äußern; ein Gespräch führen, sich unterhalten: sie redet mit ihrem Nachbarn; miteinander r.; man kann mit ihm über alles r.; mit ihm kann man ja nicht r. (er ist eigensinnig, ist unzugänglich); sie reden nicht mehr miteinander (sind miteinander böse); (oft scherzh.:) mit dir rede ich nicht mehr!; Es war nicht mit ihr zu r. (kein Gespräch in Bezug auf eine Verständigung o. Ä. möglich; Kant, Impressum 201); so lasse ich nicht mit mir r.! (als Ausdruck der Empörung, Zurückweisung: diesen Ton verbitte ich mir! ); er redet gern mit sich selbst (führt Selbstgespräche); über das Wetter r.; darüber reden wir später; wir wollen offen darüber r.; über diesen Vorschlag lässt sich r. (er ist ganz gut); reden wir nicht mehr darüber! (wir wollen dieses unliebsame Thema als abgeschlossen betrachten); über jmdn. r. (sich hinter seinem Rücken über ihn [abfällig] äußern); die Leute reden schon über uns (entrüsten sich, äußern Kritik an unserem Verhalten); von jmdm., einer Sache r.; von wem redest du da eigentlich (wen meinst du)?; nicht zu r. von ... (erst recht ...); niemandem von etw. r. (schweiz.; zu niemanden davon sprechen); darauf wollte ich gerade zu r. (schweiz.; zu sprechen) kommen; „Gibt es niemand“, fuhr er fort, „gegen den Ihr Übles redet?“ (Buber, Gog 145); Du hast zu niemandem über meine Krankheit geredet ...? (geh.; mit niemandem über meine Krankheit gesprochen?; Dürrenmatt, Richter 110); *mit sich <Dativ> r. lassen (zu Zugeständnissen bereit sein); von sich <Dativ> r. machen (Aufmerksamkeit erregen).

Universal-Lexikon. 2012.

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